Nachhaltige Kleidung – von Anfang bis Ende (Teil 2)

Nachhaltige Kleidung – von Anfang bis Ende (Teil 2)

Was können wir als Verbraucher für nachhaltige Kleidung tun?

 

Nachhaltigkeit mag für viele zunächst abstrakt, idealistisch und schwer umsetzbar klingen. Wir finden jedoch, dass es keine drastischen Regeln oder Verbote geben sollte, um den Kauf von nachhaltiger Kleidung zu fördern. Es geht viel mehr um die kleinen Dinge, die jeder von uns ohne viel Aufwand tun kann, um letztendlich wirksame und anhaltende Verbesserungen zu erreichen. Nachhaltig ist Kleidung für uns dann, wenn Mensch, Tier und Natur durch sie gar nicht, oder zumindest weniger belastet werden, als mit konventioneller Kleidung. Im Idealfall überwiegt der Nutzen der Kleidung den Aufwand bei der Herstellung.

 

Umweltbewusste Modeliebhaber an die Macht! Wenn die Nachfrage nach nachhaltiger Kleidung steigt, ist das ein deutliches Zeichen für Unternehmen, sich in dieser Richtung stärker zu engagieren und die Produktionsbedingungen langfristig zu verändern. Aber auch wenn viele Hersteller noch nicht so weit sind, müsst ihr nicht auf schöne Kleidung verzichten. Wir alle können unseren Teil dazu beitragen, dass Mode umweltschonender wird. Wichtig ist dafür die richtige Einstellung zum Thema Konsum und der richtige Umgang mit den produzierten Waren. Wie aber lässt sich das für nachhaltige Kleidung umsetzen? Dazu wollen wir euch drei Fragen beantworten:

 

Wie kaufe ich ein? - eine nachhaltige Einstellung

 

Das wichtigste Stichwort hierzu ist: bewusst einkaufen. Es gilt zu überlegen, ob man ein Kleidungsstück, das man kaufen möchte, überhaupt braucht. Das wird einem am Anfang vielleicht nicht so ganz leicht fallen. Letztendlich ist es aber ein sehr effizientes Mittel, um Ressourcen zu sparen. Vielleicht hilft es euch, wenn ihr eure Kleidungsstücke fotografiert und dokumentiert, damit ihr immer den Überblick über euren Kleiderschrank behaltet. Es gibt inzwischen einige Apps, die euch dabei unterstützen können. Auch das regelmäßige Ausmisten führt dazu, dass man sich wieder bewusst wird, welche Teile man besitzt und überhaupt braucht. Und wenn ihr Lust auf etwas neues habt, reicht es vielleicht schon, die Kleidungsstücke einfach einmal zu neuen Outfits zu kombinieren.

 

Auch sehr effektiv ist es, beim Kauf auf eine gute Qualität der Kleidung zu achten. Langlebige Kleidung ist nachhaltiger, da weniger produziert werden muss. Überprüft das Material und die Verarbeitung der Kleidung, Schuhe und Accessoires. Dabei muss nicht immer der Preis ausschlaggebend sein, jedoch wird bei sehr günstigen Sachen natürlich oft an den Textilien und der Sorgfalt bei der Herstellung gespart, um sie zu einem bestimmten Preis anbieten zu können. Wenn man genau hinsieht, kann man eventuelle Mängel recht schnell erkennen und sich so den Ärger ersparen, den man hat, wenn das Kleidungsstück viel zu schnell kaputt geht.

 

Wenn ihr zum Shoppen in Geschäfte in eurer Nähe geht, könnt euch gleich persönlich davon überzeugen, ob euch Passform und Qualität zusagen. Aber auch bei Online Bestellungen gibt es große Unterschiede bei den Anbietern hinsichtlich der Umweltfreundlichkeit. Ihr könntet hierbei zum Beispiel einfach darauf achten, dass ihr bei Shops bestellt, die möglichst plastikfrei verschicken. Und auch bei Bestellungen über das Internet kann man sich gut überlegen, was man braucht und möglichst wenig zurückschicken.

 

Was garantiert hilft, ist sich über nachhaltige Kleidung und Umweltschutz zu informieren. So bekommt man mit der Zeit einen Blick dafür, was jeder persönlich dafür tun kann, dass auch die nachfolgenden Generationen noch etwas von unserem Planeten haben. Gibt es Marken, die ihr besonders häufig kauft? Informiert euch doch einmal über deren Unternehmensphilosophie und konkrete Maßnahmen für nachhaltige Kleidung. Sagt es euch zu, oder könnte einiges besser gemacht werden? Welche Alternativen gibt es?

 

Planen wir die nächste Shoppingtour mit Herz und Verstand, haben wir schon viel für nachhaltige Mode getan. Außerdem hat es auch einen positiven Nebeneffekt, wenn wir wählerischer werden: Wir sparen Geld und können dieses wiederum in gute Qualität investieren.

 

Was kaufe ich ein? - nachhaltige Kleidungsstücke

 

Schaut euch doch einmal das Etikett in der Kleidung genauer an. Aus welchen Materialien und Textilien besteht sie? Es gibt einige Stoffe, die leichter hergestellt und recycelt werden können als andere. Naturfasern sind dahingehend erst einmal umweltschonender als Kunstfasern, insbesondere als solche auf Erdölbasis. Sie sind nachwachsend und können auch schneller abgebaut werden. Jedoch steckt der Teufel im Detail. Auch beim Baumwollanbau können giftige Dünger eingesetzt worden sein, Polyester kann aus recycelten Fasern bestehen. Naturfasern sollten deshalb möglichst umwelt- und tierfreundlich angebaut werden, Kunstfasern mit weniger und schonenderen Chemikalien. Der wichtigste Aspekt für nachhaltige Textilien ist in jedem Fall ihre Langlebigkeit.

 

Unterstützt mit euren Einkäufen regionale Produzenten. Shirts, Hosen, Kleider und Schuhe werden auch in Europa und sogar in Deutschland hergestellt. Dabei gilt es sich von den Global Players abzuheben, die meist sehr günstig in Asien und Afrika produzieren. Viele kleinere Hersteller setzten deshalb auf Qualität und Umweltschutz. Zudem sind die Arbeitsbedingungen meist besser, da die Standards höher sind und Gesetze zum Arbeitsschutz leichter durchzusetzen sind. Es handelt sich dabei also in mehrerlei Hinsicht um nachhaltige Kleidung.

 

Auch Fairness und Transparenz spielen für nachhaltige Kleidung eine zentrale Rolle, da es nicht nur um ökologische sondern auch um soziale Verbesserungen geht. Alle am Produktionsprozess Beteiligten sollten gerecht behandelt und für ihre Arbeit fair bezahlt werden. Das ist natürlich an der Kleidung nicht direkt erkennbar, jedoch gibt es viele Initiativen und Zertifizierungen, die mit Logos darauf hinweisen und sich für faire Kleidung einsetzen. Das wohl bekannteste ist das Fairtrade-Siegel, das es beispielsweise für Baumwolle gibt. Auch ist es ein gutes Zeichen, wenn eine Marke möglichst genaue Informationen zur Herstellungsweise ihrer Kleidung bekannt gibt.

Eine Übersicht über Labels, Siegel und Gütezeichen, auch speziell für Kleidung und Schuhe, findet ihr auf label-online.de

 

 

 

 

Eine sinnvolle und umweltschonende Alternative zum Neukauf ist der Kauf von Second Hand Kleidung. Auch sie erfüllt viele Anforderungen an nachhaltige Kleidung. Der größte Pluspunkt: es werden keinerlei Ressourcen für die Herstellung verbraucht. Mit Second Hand Mode bekommt man vielleicht nicht immer die neusten Trends direkt von den Laufstegen, dafür häufig zeitlose Klassiker oder Teile der letzten Saison deutlich günstiger als zum Neupreis. Second Hand Kleidung ist also auch eine tolle Alternative für diejenigen, die sich die Produkte der nachhaltigen oder hochwertigeren Labels sonst nicht leisten können.

Wo ihr Second Hand Kleidung bekommt? Zum Beispiel bei uns im Shop. Liebevoll und umweltfreundlich verpackt direkt zu euch nach Hause.

 

Um nachhaltige Kleidung mit dem eigenen Kaufverhalten zu fördern, sollte man auf Produzenten und Verkäufer setzen, die Nachhaltigkeit nicht nur thematisieren, sondern bereits verwirklichen. Dabei haben die Unternehmen häufig ganz unterschiedliche Vorstellungen davon, wie nachhaltige Kleidung aussehen soll. Denn diese hat, wie wir bereits im ersten Teil zum Thema „Nachhaltige Kleidung – Von Anfang bis Ende“ angesprochen haben, viele Gesichter. Wichtig für die Entscheidung ist also auch immer, was euch persönlich besonders am Herzen liegt.

 

Wie geht es nach dem Kauf weiter? - ein nachhaltiger Umgang

 

Ihr habt tolle eine tolle Jeans gefunden, sie gerne und lange getragen, aber was kommt danach? Was ihr tun könnt, hängt natürlich davon ab, wie gut die Jeans noch erhalten ist.

Achtet also schon während der Verwendung darauf, eure Lieblingsstücke pfleglich zu behandeln, beachtet beispielsweise die Informationen zur Wäsche. Ist nur ein kleines Löchlein drin, reicht es meist zu flicken und zu nähen sofern das möglich ist. Wir sollten unsere Kleidungsstücke wieder mehr als Gebrauchs- statt als Verbrauchsgegenstände betrachten. In jedem Teil steckt schließlich viel Arbeit und Energie.

 

Wenn die Jeans nicht mehr passt oder gefällt, sonst aber noch gut erhalten ist, verschenkt oder verkauft sie doch einfach. Das geht auf Flohmärkten, im Internet oder vielleicht hat jemand im Freundeskreis Interesse? Die Kleidung wird länger getragen, Neukäufe werden verringert und so Energie gespart.

Auch wir von Second Life Fashion kaufen eure Kleidung an, wenn sie in einem guten Zustand ist. Mehr Infos darüber gibt es auf unserer Ankaufseite.

 

Eine weitere Möglichkeit ist es, unbeschädigte Teile zu spenden. Bedürftige sind häufig auf günstige oder kostenlose Kleidung angewiesen. Dies gestaltet sich aber nicht immer einfach, da es auch schwarze Schafe gibt, die Kleidercontainer aufstellen nur um mit den Textilien schnelles Geld zu verdienen. Bei Altkleidercontainern sollte man also immer darauf achten, dass sie von einer offiziellen Hilfsorganisation aufgestellt wurden. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, bringt seine Kleidung am besten selbst zu Kleiderkammern oder sozialen Einrichtungen.

 

Beim Gebrauch ist es also wichtig, die Lebenszeit der Kleidung zu verlängern, da dadurch weniger Teile entsorgt, recycelt und hergestellt werden müssen. Das spart Ressourcen und schont so die Umwelt.

 

Fazit: Jeder kann etwas für nachhaltige Kleidung tun

Es gibt viele Möglichkeiten, mit unserem Kaufverhalten Menschen, Tiere und Natur zu schonen:

  • Am besten sollte man bewusst, hochwertig und gut informiert einkaufen.

  • Die verwendeten Materialien sollten umweltfreundlich hergestellt, oder zumindest langlebig sein.

  • Durch die Unterstützung regionaler Produzenten werden nicht nur die Transportwege der Kleidung kürzer, man fördert oft auch verstärkt Qualität und Nachhaltigkeit.

  • Da Nachhaltigkeit ein immer bedeutsameres Verkaufsargument wird, machen es uns die Unternehmen immer einfacher, ihr ökologisches oder soziales Engagement zu erkennen. Findet man gar keine Informationen zur Produktion, besser andere Marken unterstützen.

  • Der Kauf von Second Hand Kleidung benötigt kaum Ressourcen und ist oft wesentlich günstiger als ein Neukauf.

  • Der pflegliche Umgang mit der Kleidung und kleine Reparaturen unterstützen die Langlebigkeit, es muss seltener etwas ersetzt werden.

  • Gut erhaltene Teile können verkauft, verschenkt oder gespendet werden.

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