Alte Kleidung - neues Leben: Die besten Upcycling-Tipps

Alte Kleidung - neues Leben: Die besten Upcycling-Tipps

Gebrauchte Kleidung sucht neues Zuhause

Im Laufe seines Lebens wird ein Kleidungsstück viele Male getragen, gewaschen und gebügelt. Und schließlich kommt es, wie es kommen muss: die Farbe verblasst, es entsteht Pilling, die Nähte gehen auf und, und, und... So kann es nicht mehr in den Kreis der Second Hand Kleidung aufgenommen werden, da man für die Mitgliedschaft in einem guten Zustand sein muss. Aber es einfach am Straßenrand auszusetzen, das hat das ehemalige Lieblingsteil auch nicht verdient. Bleibt noch die Hoffnung, dass sich eine wohltätige Organisation um die Adoption kümmert. Die Chancen dafür, dass euer ausgewaschenes Shirt oder eure eingerissene Hose noch jemand aufnimmt, stehen aber auch hier nicht besonders gut. In so einem Fall ist die beste Lösung: gebt der Kleidung doch einfach eine neue Aufgabe!

Was wir damit meinen ist Upcycling. Das bedeutet, dass gebrauchte Sachen zu etwas Neuem verarbeitet werden und so der Mülltonne entkommen. Wir kennen wohl alle die stylischen Möbel aus Europaletten oder die liebevoll bemalten Vasen aus Glasflaschen und Schraubgläsern. Sieht man sich im Internet etwas um, wird aber schnell klar: man kann aus so ziemlich allen Dingen etwas Spannendes, Neues und völlig anderes machen.

Uns interessiert aber natürlich vor allem, wie wir unserer geliebten Kleidung mit wenig Aufwand ein zweites Leben schenken können. In einem vergangenen Beitrag haben wir euch schon ein Unternehmen vorgestellt, das mit Herz und Kreativität aus alten Jeans Rucksäcke, Kissenhüllen oder Blazer macht (Interview mit Bridge&Tunnel). Gut, dafür braucht man schon viel Übung an der Nähmaschine, es gibt aber auch ganz einfache Techniken, mit denen ihr in kurzer Zeit euer trendiges Upcycling-Produkt in Händen haltet.

Wir haben ein paar interessante Anleitungen im Netz aufgespürt, die wir euch natürlich nicht vorenthalten wollen.

 

 

T-Shirt Garn

Das T-Shirt Garn ist sehr einfach herzustellen und bildet die Grundlage für viele kreative DIY-Projekte.

  • Dafür nehmt ihr ein altes T-Shirt, schneidet es unter den Ärmeln einmal quer durch und auch die untere Naht kommt weg.
  • Den entstandenen Schlauch faltet ihr einmal, so dass die Nähte fast aufeinander liegen. Es sollte ein Abstand von etwa 4 cm zwischen der oben und der unten liegenden Naht bleiben.
  • An der Seite, an der ihr gefaltet habt, teilt ihr das Shirt in kleine Abschnitte im Abstand von circa 3 cm und schneidet die Markierungen ein. Das ist die Orientierung für die einzelnen Bahnen.
  • Dann schneidet soweit, bis ihr die oben liegende Naht durchtrennt habt. Dass macht ihr so oft, bis ihr das gesamte T-Shirt eingeschnitten habt.
  • Nun dreht ihr euch das Shirt so, dass die verbliebene Naht mittig liegt. Durch diagonale Schnitte entsteht eine lange Stoffbahn.
  • Die Bahn müsst ihr dann nur noch etwas auseinanderziehen, damit sich die Seiten aufrollen. Dann alles als Knäuel aufrollen und fertig ist das Garn.

Eine Anleitung für T-Shirt Garn mit Bildern gibt es hier

Aus dem Garn könnt ihr anschließend viele schöne Dinge knoten, flechten oder häkeln, beispielsweise eine Blumenampel oder ein Sitzkissen.

 

 

 

Fransenkimono

Warum nicht einmal aus einem T-Shirt einen Kimono machen? Der ist absolut im Trend und garantiert einzigartig.

  • Am besten nehmt ihr ein altes Herren-T-Shirt, dass bei euch etwas weiter fällt.
  • Dieses faltet ihr so, dass die gegenüberliegenden Seitennähte mittig aufeinander liegen und befestigt es mit Stecknadeln.
  • Dann schneidet ihr den Kragen entlang der Naht ab und an der Vorderseite schneidet ihr längs auch einen etwa 5 cm langen Streifen von oben nach unten ab. Schon ist aus dem Shirt ein Jäckchen geworden.
  • Die offenen Enden auf der Vorderseite fasst ihr mit Schrägband ein und näht es mit der Nähmaschine fest, einfach um eine saubere Kante zu bekommen.
  • An das untere Ende näht ihr noch eine Fransenborte und fertig ist der Selfmade-Kimono.

Die gesamte Anleitung als Video könnt ihr hier finden

 

 

 

 

Beutel aus T-Shirt

Diese Anleitung haben wir selbst schon getestet und für absolut alltagstauglich befunden.

So bastelt ihr euch euren Stoffbeutel aus einem T-Shirt:

  • Mit einer Schere Ärmel und Kragen etwa an den Nähten abschneiden.
  • Den unteren Teil des Shirts in kleinen Streifen etwa 2 bis 3cm breit 10cm weit einschneiden. Dafür könnt ihr ein Lineal nehmen, es geht aber auch nach Augenmaß.
  • Die Streifen kurz in die Länge ziehen, bis sie sich etwas aufrollen, dann die gegenüberliegenden Streifen fest miteinander verknoten. Schon ist die Tasche fertig.
  • Wenn euch die Fransen unten an der Tasche stören, könnt ihr das Shirt auch auf Links drehen und dann einschneiden. Habt ihr die Streifen verknotet dreht ihr das Ganze wieder um. Schon sind die Knoten verschwunden.

Auf dieser Internetseite könnt ihr alles noch einmal nachlesen

 

 

Buchumschlag

Dieses Upcycling-Produkt ist praktisch für Leseratten, die ihre Bücher immer bei sich haben: ein Buchumschlag aus alten Jeans.

  • Dafür braucht ihr die Maße des Buchrückens. Zu den Maßen hinzu rechnet ihr oben und unten 2cm Nahtzugabe und an den Seiten etwa 5cm zum Umschlagen.
  • Dies dann aus dem Hosenbein einer alten Jeans ausschneiden.
  • Die Nahtzugaben oben und unten und auch die 5cm an den Seiten werden anschließend umgebügelt.
  • Alles oben und unten mit einer Naht fixieren, Buch beziehen und fertig!

Die Anleitung und Bilder zum DIY-Projekt findet ihr hier

 

 

Handy-Armband

Mit Musik macht Sport einfach mehr Spaß. Das Problem, das viele haben: wohin aber mit Handy? Eine super schnelle und einfache Idee ist, wie wir finden, die Handy-Halterung aus einer alten Socke.

So geht’s:

  • Optimal sind Sportsocken, die schön elastisch und relativ hoch sind.
  • Schneidet von der Socke einfach den unteren Teil ab (20cm sollten etwa übrig bleiben).
  • Den oberen Teil zieht ihr einfach über den Ellbogen, und stülpt ihn in der Mitte nach oben. Dazwischen hat dann das Handy Platz.
  • So habt ihr die Hände frei und immer eure Lieblingsmusik dabei. Wenn das nicht motiviert!

Hier gibt es für euch noch ein Video und eine detaillierte Anleitung dazu

 

 

Socken-Hase

Passend zum Frühling haben wir noch eine Anleitung für Stoffhäschen aus Socken gefunden. Eine prima Lösung, wenn die Waschmaschine mal wieder einzelne Socken gefressen hat. Sie sind ganz einfach gemacht und werden auch gerne verschenkt. 

So werden aus Socken kleine Hasen: 

  • Dazu den oberen Teil einer Socke über eine Klebebandrolle stülpen. Diese Öffnung hilft euch dann beim nächsten Schritt.
  • Die Socke wir etwa bis zur Ferse mit Reis, Sand oder Kies befüllt.
  • Dann formt ihr daraus den Kopf und den Körper des Hasen.
  • Im Anschluss wird die Füllung oben mit einem Garn zugeknotet. Auch der Kopf wird mit Garn leicht abgebunden.
  • Aus dem nicht befüllten Teil werden im Anschluss die Hasenohren. Dafür schneidet ihr das obere Ende zunächst fast bis zum Garn in zwei Hälften und diese anschließend noch etwas zurecht, bis sie die Form der berühmten „Löffel“ haben.
  • Dann könnt ihr das Socken-Häschen noch nach Lust und Laune verschönern. Malt, klebt oder näht Augen und Nase auf und bindet zum Beispiel ein Schleifchen um den Hals.

Auf Utopia.de gibt es die einzelnen Schritte noch einmal in einer Bildergalerie

 

 

 

Weitere praktische und hübsche Dinge aus gebrauchter Kleidung:

Shirts mit Cut-outs

Im Internet gibt es jede Menge Tipps und Tricks, wie ihr langweiligen Shirts nur mit einer Schere einen neuen Look geben könnt.

Shirts und Kleider aufwerten

Drei weitere Anleitungen, wie ihr Kleidung ganz einfach zu etwas Besonderem macht, findet ihr auf deavita.com.

Jeans-Tasche

Wenn ihr euch mit der Nähmaschine etwas auskennt, ist vielleicht diese außergewöhnliche Jeans-Tasche etwas für euch.

Abschminkpads

Wenn man sich jeden Tag mit Kosmetikpads abschminkt, entsteht auf Dauer ein ganz schöner Berg Müll. Eine nachhaltige Alternative ist schnell genäht.

Teppich

Mal was ganz was anderes und sicherlich ein Hingucker ist so ein selbstgeknüpfter Teppich aus alten T-Shirt-Resten.

 

 

Fazit

Hättet ihr gedacht, dass ihr so viele Dinge aus eurer getragenen Kleidung machen könnt? Und das sind nur ein paar von hunderten Anleitungen, die ihr im Internet finden könnt. Vielleicht fällt euch ja sogar selbst noch etwas ein.

Mit wenigen Hilfsmitteln und etwas Zeit werden aus aussortierten Shirts und Hosen kleine Alltaghelfer oder völlig neue Kleidungsstücke. Auf diese Weise könnt ihr Geld sparen und tut gleichzeitig etwas Gutes für die Umwelt. Upcycling ist somit eine gute Alternative zu Second Hand. Also ran an die Schere und los geht's! 

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