Kleidung, aber bitte vegan: Darauf gilt es beim Kauf zu achten

Kleidung, aber bitte vegan: Darauf gilt es beim Kauf zu achten

Veganismus ist nicht bloß eine bestimmte Ernährungsform. Es ist eigentlich viel mehr. Veganerinnen und Veganer verkörpern einen bestimmten Lebensstil, bei dem kein Tier zu Schaden kommen darf. Dabei wird nicht nur die Ernährung, sondern alle anderen Lebensbereiche mit eingeschlossen. Dazu gehört beispielsweise Kosmetik ohne Tierversuche oder die Wahl der Kleidung. Während es bei der Ernährung und bei der Kosmetik mittlerweile jedoch ziemlich einfach ist, vegane Produkte zu finden, ist es bei der Kleidung oft nicht so leicht zu erkennen. Das gilt es bei dem Kauf veganer Kleidung zu beachten.

Vegane Kleidung – Was ist das eigentlich?

Was ist vegane Kleidung und worauf muss man als Veganer achten? Kleidungsstücke, die vegan sind, sind frei von allen möglichen tierischen Materialien. Dabei gilt zu beachten, dass die Knöpfe nicht aus Knochen oder Horn gefertigt sind. Manche Kleidungsstücke, wie etwa Regenjacken, sind mit Bienenwachs imprägniert. Das ist jedoch bei veganer Kleidung ebenfalls nicht erlaubt. 

Mittlerweile ist es jedoch gar nicht mehr nötig auf Kleidung mit tierischen Materialien zu greifen. Es gibt eine Menge pflanzliche Alternativen. Außerdem werden in der Modeindustrie seit jeher Textilien wie Baumwolle oder Hanf genutzt, die frei von tierischen Stoffen sind. 

Tier sollten nicht mehr zu Kleidung verarbeitet werden

Es ist also gar nicht mehr nötig, Tiere überhaupt in der Kleidungsindustrie zu nutzen. Zumal es ziemlich quälend ist. Bestes Beispiel ist die Pelzindustrie: Tiere mit schönem Fell werden massenweise in winzigen Käfigen auf Farmen gehalten oder gejagt, nur um an ihren Pelz zu kommen. 

Daunen ist ebenfalls sehr problematisch. Es handelt sich dabei um Federn von Enten und Gänsen, die beispielsweise in Polen, Ungarn und China noch immer bei lebendigem Leib gerupft werden. 

Es gibt jedoch keinen Grund, Tiere für unsere Mode leiden zu lassen. 

Diese Materialien sind Tabu

Die Inhaltsstoffe, aus denen ein Kleidungsstück besteht, lassen sich für gewöhnlich leicht bestimmen. Es muss nur ein Blick auf das Etikett geworfen werden, sofern es noch vorhanden ist. Hier sind die Materialien mit den jeweiligen Anteilen in Prozent aufgelistet. 

Neben allen möglichen Ledersorten sollte auf Pelz, Seide und die verschiedensten Wollarten, wie zum Beispiel Kaschmir oder Alpaka verzichtet werden. Zwar weisen diese Textilien sehr positive Eigenschaften auf und sind langlebig, allerdings ist es das nicht wert so viele Tiere für ein Kleidungsstück zu quälen. 

Tierprodukte manchmal versteckt

Seit 2011 muss die Zusammensetzung der verarbeiteten Fasern in der EU angegeben werden. Allerdings beschränkt sich diese Pflicht auf die Zusammensetzung der Hauptfasern. Sonstige enthaltene Stoffe und Hilfsstoffe müssen nicht mitangegeben werden. 

Das bedeutet, dass wir vermeintlich vegane Kleidungsstücke kaufen, die am Ende aber dann doch nicht zu 100 Prozent vegan sind. Vorsichtig sein sollte man beispielsweise bei Jeans Aufnähern, die aus Leder sein können, oder Knöpfen aus Perlmutt oder Knochen. 

Diese Materialien sind, wenn überhaupt, nur auf einem schwer findbaren Zusatzlabel angebracht. Dabei gilt es Kleidungsstücke mit folgender Formulierung zu meiden: „Enthält nichttextile Bestandteile tierischen Ursprungs.

Alternativen zu tierischen Materialien

Glücklicherweise gibt es eine ganze Reihe an pflanzlicher Alternativen, um bei der Kleidung nicht mehr auf tierische Stoffe angewiesen zu sein. Baumwolle ist wohl hier, wie bereits erwähnt, das bekannteste Material. 

Mittlerweile gibt es gute Alternativen zu Leder. Nicht nur das normale Kunstleder ist sehr verbreitet. Es gibt auch nachhaltigere Materialien aus pflanzlichen Quellen, wie beispielsweise Apfel- oder Ananasleder, Kork oder Leder aus Pilzen. 

Neben Baumwolle und Hanf lässt sich Tierwolle mit Bambus, Flachs oder Sojaseide ersetzen. Daunen lassen sich ebenfalls mit diesen und weiteren veganen Materialien imitieren.  

So erkennt man vegane Kleidung

Wie bereits erwähnt, müssen die Materialien bei Stoffen auf einem Etikett genannt werden. Das befindet sich meist im Nacken oder in der Taille des Kleidungsstücks. Bei Schuhen findet man das Material innen an der Zunge oder vielleicht unten an der Sohle heraus. 

Die Kennzeichnung von Schuhen kann jedoch manchmal etwas irreführend sein. Denn es muss zwar angegeben werden, ob Leder enthalten ist. Allerdings wird der Schuh ansonsten nur nach Textil und sonstigem Material klassifiziert. Ob beispielsweise Wolle im Schuh enthalten ist, muss dann beim Hersteller erfragt werden. 

Nachteile veganer Kleidung

Weniger Tierleid und oft eine bessere Verträglichkeit mit der Umwelt. Das sind nur zwei der vielen Vorteile veganer Kleidung. Allerdings hat vegane Kleidung manchmal ein paar Nachteile, vor allem dann, wenn es sich um synthetische Materialien handelt. Polyester gibt beispielsweise bei jedem Waschgang Mikroplastik in das Waschwasser ab. Diese Kleinstpartikel können ziemlichen Schaden in der Umwelt anrichten, wenn sie ins Grundwasser gelangen. 

Ein weiterer Kritikpunkt bei veganer Kleidung ist, dass sie manchmal nicht fair gehandelt wird. Die Menschen, die die Kleidung produzieren, leiden unter Umständen unter schlechten Arbeitsbedingungen und einer ungerechten Bezahlung. Deshalb gilt es bei veganer Kleidung auf Fairtrade-Siegel zu achten.

Fazit

Ein veganer Kleidungstil ist nicht unmöglich. Wer sich neue Klamotten zulegt, sollte jedoch stets die vorhandenen Etiketten auf tierischen Inhaltsstoffe überprüfen. Im Zweifel kann es sich sogar empfehlen, beim Hersteller direkt nachzufragen. Alternative Stoffe, die aus Kunstfasern bestehen, sollten ebenfalls gemieden werden, da sie der Umwelt schaden können. Bei jedem Kleidungstück sollte ein fairer Handel Voraussetzung sein. 

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